Die Wildberger Klosterweihnacht
Seit 1992 findet in Wildberg die Turm-Weihnacht statt – benannt nach dem Arrestturm, in dem die Krippe zu bestaunen ist und um den herum sich die Stände bisher schlängelten. Organisiert wird der Weihnachtsmarkt vom Bürger- und Gewerbering Für Wildberg e.V., in Kooperation mit der Stadt Wildberg. Viele Standbetreiber sorgen für eine bunte Mischung aus Kunsthandwerk, weihnachtlichen Artikeln und süßen wie deftigen Köstlichkeiten. Das Rahmenprogramm, bei dem der Besuch des Nikolauses sowie unterschiedlichste Musik nicht fehlen dürfen, ergänzt das Markttreiben perfekt. Auch für Kinder ist beispielsweise dank Märchenstunde viel Spaß geboten.
Zum Jahr 2021 hat sich der Verein mit dem Klosterareal für einen neuen Veranstaltungsort entschieden. Die Atmosphäre in der historischen Anlage wird mindestens ebenso stimmungsvoll sein wie in der Stadtmitte und die beliebten Kernelemente des Weihnachtsmarktes – auch der sich anschließende Hobbykünstlermarkt – bleiben natürlich erhalten.
Der Markt
Die Hobbykünstler
Der Hobbykünstlermarkt in Wildberg hat eine lange Tradition: Um 1990 startete das Format, immer um die Weihnachtszeit, seit Mitte der 90er im Schulterschluss mit der Turm-Weihnacht. Es stand also außer Frage, dass die Hobbykünstler mit dem Weihnachtsmarkt in das Klosterareal umziehen. Damit werden beide Märkte erstmals organisatorisch enger miteinander verwoben.
Die Hobbykünstler, die vorwiegend aus Wildberg stammen, aber auch aus der näheren Region, präsentieren immer ein breites Spektrum ihrer Arbeiten. Elvira Hauser organisiert den Hobbykünstlermarkt zusammen mit Uwe Rothenberg und ist seit 1992 selbst mit dabei. „Wir haben immer voneinander profitiert, auch wenn die Organisation getrennt war“, erzählt sie. Die Künstler hätten sich immer über großen Andrang gefreut und viele Weihnachtsmarktbesucher machten einen Abstecher in die Stadthalle, stöberten in den handwerklichen Arbeiten und genossen Kaffee und Kuchen, aufgetischt vom CVJM. Der CVJM ist ebenfalls mit ins Kloster umgezogen.
Der Hobbykünstlermarkt hat zu denselben Zeiten geöffnet wie die Klosterweihnacht.
Das Rahmenprogramm
Komplettiert wird die Wildberger Klosterweihnacht von einem bunten Rahmenprogramm für jedes Alter. Wildbi läuft über den Markt, es werden Märchen vorgelesen, die Tiere im Streichelzoo warten auf die Besucher.
Das musikalische Angebot ist breit gefächert: Die Turmbläser gehen um und erfreuen mit weihnachtlicher Musik. Verschiedene Gruppen aus der Stadt – von der Musikschule über die Grundschulen bis hin zur Stadtkapelle – üben verschiedene Konzertprogramme ein. Außerdem holen wir uns jedes Jahr ein paar Musikgruppen von außerhalb dazu.
Das Heimtmuseum hat an beiden Markttagen geöffnet. Es befindet sich im Fruchtkasten des ehemaligen Klosters (Maria) Reuthin.
Die Krippe im Arrestturm
Die Krippe im Torbogen des Arrestturms ist in Wildberg zu einer liebgewonnenen Tradition geworden. Volkmar Schmelzle hat die lebensgroßen Figuren 1993 gestaltet. Seine Familie hegte und pflegte sie viele Jahre, zwischendurch wurden sie neu ausgestattet. Mittlerweile zeichnen die beiden örtlichen Kirchengemeinden für die Gestaltung der Krippe verantwortlich.
Wer den Weihnachtsmarkt besucht, sollte hier definitiv vorbeichauen. Es gibt unzählige wunderbare Details in der Szenerie zu entdecken. Nach dem Umzug des Weihnachtsmarktes ins Klosterareal und damit ein Stück weg vom Arrestturm, haben wir kurz überlegt, auch die Krippe mitzunehmen. Doch keine andere Location kann bieten, was der Bogen des Turms an Ambiente bietet. Deshalb ist die Krippe hier verblieben – und wird dennoch sehr gerne besucht.
Weil die Krippe zum Weihnachtsmarkt in Wildberg einfach dazugehört, war der Aufschrei unter den Besuchern 2011 groß, als über Nacht das Jesus-Kind aus der Strohwiege verschwand. Zum Glück hatte die Geschichte ein Happy End. Nachdem Gisela Schmelzle in der Zeitung an die „Entführer“ appellierte, die Puppe einfach wieder zurückzulegen, lag das Kindlein eines Morgens tatsächlich wohlbehalten vor einer Haustür.